vier tage. gerade mal so lang
ist es her, dass das jahr 2013 vorbeigegangen ist – und ich bin
noch immer nicht angekommen, eiere irgendwo zwischen den feiertagen
herum, auf der suche nach … irgendwas. etwas, was ich noch nicht fassen, nicht einmal
benennen kann. was war das nochmal? wahrscheinlich wie immer nach
mehr zeit. für alles.
irgendwo zwischen heilig
abend und jetzt habe ich mein jegliches zeitgefühl verloren.
ich erinnere mich noch vage
an weihnachtsgeschenke unterm baum, die allesamt fast ausschließlich
nicht für mich bestimmt waren.
sondern für mister
sohnemann. allen beteiligten möchte ich
an dieser stelle natürlich recht herzlich ob der enormen masse an
kindsunterhaltung danken und mal ganz nebenbei fragen: habt ihr euch
eigentlich dabei was gedacht? vielleicht mal kurz überlegt, ob wir
eltern nachher - wenn das ganze hab und gut in unserem bescheidenen
wohnraum (singular ist kein versehen. leider) stolz ausgebreitet wird, und dann auch noch tatsächlich gespielt – auch noch platz finden, unsere hintern zu platzieren? warum lag eigentlich keine neue wohnung unterm weihnachtsbaum, mainz?
das glitzern in seinen augen
und die freude für den rest des tages möchte ich
derweil nicht missen...
bevor die winterdepression
auf frühjahrsmüdigkeit trifft und beide ein komplott gegen mich
schmieden und ich mich wieder in der obhut meiner monstergedanken befinde, will ich noch kurz das silvester revue
passieren lassen. denn es war
erstaunlicherweise und völlig unerwartet gut.
vielleicht lag es sogar
daran, dass ich dieses mal - nicht wie sonst immer – die
sinnfreien (da nicht meine?) traditionen von anfang an boykottierte,
sondern dieses jahr dachte: whatever. mitmachen.
dinner 4 one, raclette,
tischbomben, singstar, bleigießen - und am ende das riesige
feuerwerk. was solls, dachte ich mir, sterben muss ich sowieso.
nur lief das dinner 4 one
erst auf hessisch und das original im anschluss wurde von
kulturbanausen sabotiert.
_ später aßen wir
raclette-essen ohne raclette: der war leider aus, in allen
angefahrenen geschäften.
_ zündeten an tischbomben,
die nicht plopten: sie waren made in china. wenns nicht plopt,
wunderts da jemand? eben.
_ erhielten häme von
singstar für unsere unterirdischen darbietungen: (ohne erklärung)
das bleigießen: absolute
sensation. keine der grazil ins wasser niedergeschmetterten formen sah auch nur ansatzweise nach adler ("heirat"), hammer ("erfolg durch kraft") oder wappen ("prozeßbeginn") aus.
stattdessen wimmelte es vor aliens, spermien,
mäusen und brünftigen ziegenböcken.
interpretation auf der verpackung: fehlanzeige.
alles verlief bisher also
erwartungsgemäß unerwartet. bis auf das feuer_werk am rhein. das war toll.
so bunt. mit unmengen unterschiedlichster farben und formen.
gut, es war ja auch nicht meine
kohle, die da oben in der luft in schall und rauch aufging. die millionen könnte man zwar locker für sinnvolleres ausgeben - etwa an menschen spenden, die es wirklich nötig haben. aber wenn es darum geht, sitzt der geldbeutel beim otto-normal-menschen auf einmal dann doch nicht mehr so locker. kein wunder, leben wir doch mit einer "nach-mir-die-sintflut"- mentalität. lieber die moneten für den eigenen spaß ausgeben.
bevor ihr mir jetzt mit "wer im glashaus sitzt..." kommt: ich habe einen kompromiss mit mir, mit dem ich aktuell sehr gut leben kann. ich habe spass, ohne moneten auszugeben. und an menschen spende ich, wenn nicht kohle, dann meine person und meine arbeitskraft.
zurück zum feuerwerk_spektakel.
für die ohren logischerweise
eine tortur. kurz blitzte in mir die
perverse ironie schon auf, als ich daran dachte, dass in anderen
teilen der erde menschen bei eben derselben geräuschkulisse reissaus
nehmen, sich in schutzbunker verbarrikadieren und ihren allmächtigen
um ein schlichtes leben anflehen, während wir wie motten zum
licht davon angezogen werden und auch noch ganz laut "ich!ich!ich will jetzt anzünden!" rufen.
für die augen allerdings ist
solch ein feuerwerk ganz eindeutig visueller orgasmus.
wir menschenvolk sind einfach
ein augenvolk. solange es "schön" und "wundervoll" ausschaut, interessiert es ja bekanntlich kaum einen, was unter der oberfläche schlummert.
und bevor meine zivilisationskritischen
gedankenmonster völlig die oberhand gewinnen, überlasse ich einfach dem
aug' das letzte wort.
Super Artikel!!
AntwortenLöschenSo war's und es war gut!
Ein aufregender Abend für Klein und Groß - ich sag nur "plop" ;)
Und eigene Interpretationen beim Bleigießen sind doch die BESTEN ....
Auf in ein neues, tolles und aufregendes Jahr 2014!
@Nele: das denke ich auch liebe nele :) die bleifiguren behalte ich. zwecks interpretation. habe ja jetzt ein jahr zeit, um mir zu überlegen, was diese spermien/bäume/aliens bedeuten könnten...
AntwortenLöschen