26 Dezember 2013

Adventsmarkt am Zollhafen: maritim


Weihnachtsmärkte, wie habe ich die vermisst:Das Gedränge, das Geschubse. Die Ellenbogen im Rücken, in den Rippen, oder alternativ mal auch im Auge. Verschütteter Glühwein, alternativ mal Zucker und Fett in Form so genannter "Nahrung". Und lallende Beschimpfungen, weil man sich etwa erdreistet hatte, mit Kind (!) bei Abenddämmerung (!!) im Kinderwagen (!!!) auf dem Weihnachtsmarkt aufzutauchen.

Ich habe das alles schon mal erlebt und auch noch am eigenen Leib. Und ich muss sagen: Das war nicht schön.

Und so habe ich beschlossen, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, und mich endlich mal zu outen: fuck Weihnachtsmärkte! Ich kann sie nicht leiden.


All die tollen Lichterketten, die seichte Weihnachtsmusik, die seltsamen Gestalten im Stall, von denen kein Mensch weiß, wer sie sind und warum sie da stehen - das alles hilft nichts. Glühwein hin, gebrannte Mandeln her, die Liste der Begebenheiten, die mir sauer aufstossen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.  

Und so beschloss ich also, konsequenterweise dann auch den großen Weihnachtsmärkten fernzubleiben, dem Mainstream den Rücken zu wenden, das große Andere zu suchen - und schon wimmelt es vor Alternativen. 


Am Zollhafen in der Mainzer Neustadt habe ich den maritimen Adventmarkt entdeckt. Kein Gedränge, die Verkaufsstände übersichtlich im Kreis angeordnet, mit regionalen Stars wie dem N'Eis und dem Päfjes-Kerl.

Da schwirrte sie dahin, mein groß angekündigter Boykott. Und jetzt muss ich sagen: den fand ich toll. Ich bin auch ganz ohne blaue Augen dort durchgekommen, habe Glögg probiert und mir Fischbrötchen voressen lassen. Und mich am Feuer wenn auch nicht aufgewärmt, so doch wenigstens so getan als ob. 

Meine Meinung zu Weihnachtsmärkten habe ich zwar nicht wieder rückgängig gemacht. Aber dieser hier hat mich etwas milder gestimmt. Mal schaun, wie es nächstes Jahr wieder wird.

Hier die Inspirationen ...


















Päfjes



Die Frau mit dem Hirsch auf dem Kopf bemalte eigentlich die leuchtenden, zum Teil skeptischen Kindergesichter.


... aber wer sagt denn, wann man zu klein für Spass ist?

Kunsthalle Mainz




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