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05 März 2014

Tanzen wie eine Heilige - oder so


Es geschah letzten Sommer in Marokko. Ich war auf einer marokkanischen Hochzeit. Die Stimmung war dementsprechend - feierlich. Der Festsaal perfekt geschmückt, das Brautpaar perfektionistisch zum Kunstwerk drapiert, die Gäste schunkelten frohlockend um sie herum und versuchten, ihre grummelnden Mägen durch ein bisschen Bewegung zu übertönen (denn das Festmahl beginnt auf marokkanischen Hochzeiten gewöhnlich nicht vor 22 Uhr. Meistens später). Irgendwann stimmten die Musiker ein neues Lied an. Während ich noch gelangweilt an meiner Limo nippte, sagte mein Mann mit einer Kopfbewegung zur Bühne, noch ganz gelassen: „Oh, die wird jetzt nicht mehr mit dem Tanzen aufhören.“ Und schon war der weg, eilte einer tanzenden Frau zu Hilfe. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wieso das denn? Sie tanzt doch. Ja schon. Aber es war kein gewöhnlicher Tanz. Eigentlich tanzte sie unfreiwillig. Sie tanzte sich in Trance.

Dieses Erlebnis fand ich faszinierend, aus vielerlei Gründen. Erstens, weil ich mich mit dem Thema schon während meines Studiums wissenschaftlich auseinandergesetzt habe – zuerst im Rahmen meiner Schamanismus-Studien, später begegneten sie mir wieder in Besessenheitskulten.

Und dann waren da noch eigene Erfahrungen im Spiel.
Ihr kennt sicherlich so ein Szenario: ihr seid in der Disco, steht an der Theke, nippt gelangweilt an eurem Bier, plötzlich spielt der DJ gerade euer absolutes Lieblingslied – so „Bitter End“ von Placebo oder so. Wenn die ersten Takte erklingen, lasst ihr euer Bier Bier sein, stürzt auf die Tanzfläche, und tanzt euch so richtig in Rage. Wenn ihr erstmal drin seid, dann tanzt ihr weiter. Und weiter,. Solange, bis ihr einen Zustand erreicht, der irgendwie eigenartig wird. Befremdlich. Entfremdet. Entrückt.
Dann ist es plötzlich vorbei.
Und ihr steht da. Bei vollem Bewusstsein eurer Sinne. Und denkt euch (vielleicht): „Mann war das geil....doch was zur Hölle war das jetzt eigentlich?“

Mir ging es oft so. Ich ging tanzen, und während mein Körper und Musik ein Zwitterwesen bildeten, stiegen in mir zur gleichen Zeit widersprüchlichste Gefühle auf: Freude, Trauer, Trance, Sorge, Ekstase, Entzücken, Glückseligkeit, (Friede?), Enttäuschung, Sehnsucht.. Nachher wusste ich nie so ganz, wie mir geschah. Irgendwie auch angsteinflössend. Das wollte ich auf mir nicht sitzen lassen. Also befasste ich mich mit dem Thema. Ich recherchierte. Ich tanzte. Ich interviewte. Und ich schrieb alles auf.

Herausgekommen sind bereits einige Texte, in denen Tanzen im Mittelpunkt stand.

Und nun auch hier.
Aber OBACHT. Der Text hat es in sich. Der ist lang. Also, nehmt euch Zeit, holt euch nochmal was zum Knabbern, zieht warme Socken an. Oder proportioniert den - ich mache, so oft es geht, übersichtliche Absätze. Oder lasst es sein. Wie ihr wollt.

P.S.: Mit der Veröffentlichung dieses Textes halte ich auch das Versprechen ein, das ich bei „About“ ankündigte. Denn locker könnte man den Text mit „Spirituelles“ labeln...
Ab hier verabschiede ich mich schon mal vor den Voreingenommenen und überzeugten Anti-“Spirituelles“-Lesern. Auch ihr habt ein Recht auf eure Meinung.

Wobei ich selbst ja dann eher sagen würde, ihr verpasst was.


Der Tanz, der Trancetanz und das Heilige

Tanzen ist meine Leidenschaft. War es schon immer. Seit ich denken kann. Doch keine Panik, ich fange nicht bei jeder Art von Musik damit an, mich unkontrolliert zu bewegen. Standardtänze. Die lassen mich kalt. Dort, so scheint es, ist das oberste Gebot eine perfekte Choreographie aufs Parkett zu legen und eine Trophäe nach der anderen aufs verstaubte Regal zu stellen. Hat sicherlich seinen eigenen Reiz, aber dieser entzieht sich mir, sorry.

Nein. Was mich reizt, wo meine Augen zu leuchten beginnen, und der Körper sich verselbstständigt, das sind die schweren, düster mystischen Rhythmen und Beats der „modernen“ Musik. Rock, Gothik, Trance, auch Pop - oder gar Hip Hop. Doch manchmal ist das – Youtube-Clipchen hier, Disconacht da - nicht genug. Dann plündere ich mein Erspartes, bezirze einen Kindsitter, verlege die Termine – und tauche ein Wochenende lang in einem Modern Dance-/Contact Improvisation-/ Workshop unter. Um mich inmitten anderer Tänzer_innen als eine von ihnen zu fühlen.

Tanzen hat Suchtpotential. Zumindest bei mir. Ich bin tanzsüchtig. Es Ist wie eine Droge. Ruft ähnliche Zustände hervor, mit all den Etappen, die solch ein Drogentrip mit sich bringt. Nur dass das emotionale Tief ausbleibt. Sicherlich bin ich nicht die einzige, der es so ergeht. Oder??




Was ist das – „Tanz“? Definition

Für die einen ist Tanzen eine sportliche Betätigung mit Wettbewerbscharakter. Bei professionellen Standard- und Lateinamerikanischen Tänzer_innen etwa. Sie nehmen ein hartes Training in Kauf, um ihren Körper zu trimmen und in intensiven Trainingseinheiten eisern ihre Choreographien einzustudieren. Bei Wettbewerben geben sie ihr Bestes, und werden daraufhin mit einem Siegerpokal belohnt.

Für andere ist Tanzen eine Kunstform. Schaut man sich die Balletttänzer_innen an - wie sie graziös Pirouette drehen, gefolgt von Grand Jeté und Arabèsque - dann ist man ob der Eleganz und der enormen Körperbeherrschung der Tänzer fasziniert, schüttelt allenfalls den Kopf und fragt sich, wie es möglich sei, sich diese körperliche Anstrengung, die Ballett mit sich bringt, nicht anmerken zu lassen.

Mit Tanz verbinden Menschen verschiedenste Lebensbereiche und Gefühle“, sagt die Theologin und Ethnologin Gabriele Koch. Das Interesse und die Begeisterung fürs Tanzen gehe oft mit der Beherrschung des Körpers einher und mit einem intensiveren Körpererleben. Man fühle und erfahre sich selbst als lebendiger, sagt Koch und erklärt, warum es ihrer Meinung nach so ist:

Der Tanz realisiert Ausdruck und Begegnung in einer verbal-rational dominierten Welt über den Körper, nicht über den Kopf.“

Für uns Menschen, die es gewohnt sind, mit Worten zu kommunizieren, die nicht (mehr) wissen, dass Kommunikation über verschiedene Kanäle erfolgen kann, ist diese Art des Kommunzierens – nämlich über den Körper - eine verlorene Kunst. Und dennoch erinnern wir uns langsam, dass es mal anders war.

Tanz als Heilmethode - auch das ist eine Facette des Tanzes in westlichen Gesellschaften. Als Therapiemethode in den 1940er Jahren in den USA entwickelt, gibt es heute „Tanzen auf Rezept“, von Heilpraktikern und Psychotherapeuten angeboten. In der so genannten Integrativen Tanztherapie etwa wird der Tanz und die Bewegung als psychotherapeutisches Medium verwendet, um die psychische und physische Integration des Individuums zu fördern.



Eine Sehnsucht, eine Faszination und ihre Ursprünge

So viel steht fest: Tanzen war und ist ein menschliches Kulturgut. Und eine Art anthropologische Konstante. Denn es gibt kaum eine Gesellschaft auf der Welt, in deren Kultur keine Tänze existieren.
Warum ist es so?
Warum tanzen wir?
Aus Spass an der Freude? Aus sportlicher Motivation? Oder steckt mehr dahinter?

Ob Sportart, Kunstform, Therapie, Teil unserer Feierkultur – der Tanz in unseren westlichen Gesellschaften hat viele Gesichter.

Für einige scheint der Tanz allerdings mehr zu sein. Es ist wie ein Lebenselixier, und übt eine mysteriöse Faszinationskraft aus, der man sich nicht entziehen kann. Und will!

Mögliche Erklärungen dazu, warum Tanzen fasziniert könnte man erfahren, wenn man in die Menschheitsgeschichte zurückblickt. Dort wird man fündig. In frühen Götterkulten. In den sakralen Ritualen. Dort ist der Tanz geboren.



Der Göttertanz in Indien

Schon in den Religionen Indiens taucht der Tanz in alten Götterritualen auf. „Als den großartigsten und gewaltigsten göttlichen Tänzer im hinduistischen Pantheon dürfen wir wohl Shiva nennen“, schreibt der Religionswissenschaftler Ulrich Wössner in seinem Buch „Der Göttertanz in Indien und Griechenland“. Als „Nataraja“, König der Tänzer, erschafft, erhält und zerstört dieser Gott mit seinen bedeutenden Gesten und mit seinem Tanz den Kosmos und die Welt.



Griechenland: Vom harmonischen Tanzreigen zu den düsteren Dionysos-Tänzen

Und auch im antiken Griechenland spielte der Tanz bei sakralen Ritualen eine große Rolle. Die Tanzkunst sei zugleich mit der ersten Erschaffung der Welt und im selben Augenblick wie der uralte Gott Eros entstanden, schreibt Wössner.

Der Reigen der Sterne, die verschlungene Bewegung der Planeten, ihre taktmäßige Vereinigung und ordnungsvolle Harmonie sind Proben des ursprünglichen Tanzes.“

Somit ist der Tanz des Eros einer der „urhaftesten“ aller Göttertänze. Und auch hier wird er in seinen befruchtenden, Leben erschaffenden Aspekten dargestellt

Zeichneten sich die Tänze der meisten griechischen Götter durch ihre Harmonie und helle, fröhliche – nie jedoch wild ausufernde - Bewegungen aus, umso verstörender erschienen die Dionysos-Tänze. In Wössners Darstellung begaben sich die Dionysos-Anhängerinnen „mit Hirschkalb- und Rehfellen“ bekleidet zum Gottesdienst. Unter „lärmendem Paukengedröhn und Flötenspiel“ brachte Dionysos sie zum Tanzen. Doch war dieses Tanzen „keine rhythmisch geordnete, gleichmäßige klare Bewegung der Beine, Füße, Arme, Hände, des Kopfes und übrigen Körpers.“ Viel eher war es ein „rasendes, fast schwebendes Schwärmen, Schweifen, Schwingen, Springen und Laufen.“
Die Anhänger, so schien es, gerieten nicht aus eigenem Antrieb in diese dionysische Raserei, sondern waren für einen kurzen Augenblick nicht sie selbst oder gar außer sich. Nach dem Tanz-Gottesdienst machte sich aber keine Verstörung oder Verwirrung ob des eigenen zügellosen Verhaltens breit. Stattdessen, schreibt Wössner, waren die Anhänger „trunken, entzückt, entrückt“ und „des Gottes voll.“



Trancetanz und Besessenheit – der Gnawa-Kult in Marokko

Solche Tänze – auch Trancetänze genannt - die in diversen ethnographischen Quellen zahlreich und detailreich beschrieben wurden, gab es nicht nur in der Vergangenheit. Sie finden sich auch heute noch in verschiedenen Gesellschaften auf der ganzen Welt.

Ein Beispiel aus einer islamisch geprägten Gesellschaft etwa ist der Gnawa-Kult in Marokko. Ursprünglich mit dem Sklavenhandel im 16. Jahrhundert aus dem Sudan, Mali oder Nigeria nach Nordafrika gekommen, etablierte sich der Gnawa-Kult zu einer spirituell-islamischen Subkultur.

Die Gnawa-Anhänger glauben an Geisterbesessenheit. Während der „lila“-Zeremonie suchen die Besessenen gezielt Kontakt zu „ihrem“ Geist - um ihn dazu zu bewegen, von einem abzulassen.

Durch Musik und Tanz in Trance versetzt, öffnet sich, so der Glaube, eine Pforte, der Geist gelangt in den Körper des Tänzers. Auf diese Weise kann der Mensch mit diesem Geist in Kommunikation treten und um Heilung bitten. Doch der Geist macht sich erst bei einem bestimmten musikalischen Rhythmus bemerkbar, nämlich dann, wenn der Musiker „sein persönliches“ Lied spielt. Und erst, wenn der Tanzende auf die Tanzfläche kommt und zu tanzen beginnt, ist der Kontakt zum Geist hergestellt.



Die Sufis

Ein weiteres bekanntes Beispiel, Gott näher zu kommen, ist der Tanz der Derwische, oder auch Sufis. Stundenlang drehen sie sich im Kreis, mit dem klaren ziel: Sie wollen den Zustand erreichen, den sie als „Verschmelzung mit ihrem Gott“ bezeichnen. Die Trance.



Ambivalentes Verhalten gegenüber „Trance“-Tanz

Obwohl die Tänze der Derwische heute mehr den Entertainmentcharakter haben (sie werden etwa auf kulturellen, folkloristischen Veranstaltungen aufgeführt), obwohl die Gnawa-Musiker seit den 1960er Jahre „Popstar“-Status genießen und ihre Musik internationale Popularität erlangte, sind die Reaktionen auf trancetanzende Menschen oder trancetanz-induzierte Musik eher verhalten, wenn nicht gar ablehnend.

So werden die Gnawa-Musiker in Marokko zwar wie Popstars gefeiert – die Tatsache jedoch, dass sie Musik spielen, die ihre Ursprünge aus einem Besessenheitskult ist, wird in der Öffentlichkeit lieber nicht thematisiert. (Ist zumindest meine Erfahrung und daher meine Meinung.)

Eine mögliche Erklärung hierfür liefert die Ethnologin Ulrike Krasberg in ihrem Buch „Die Ekstasetänzerinnen von Sidi Mustafa“. Sie schreibt: Die Trance selbst ist das Problem. Das Ekstatische. Sie erzählt die biblische Geschichte vom König David. Darin tanzte David zu Ehren seines Herrn, und tat dies mit solcher Inbrunst, dass er sich dabei die Kleider vom Leib riss.
Das Unerhörte dabei: er tat dies vor einer Menschenmenge!

Eben genau solch ein nicht-konformes Verhalten wird von denen, die den Weg der Mystik gehen wollen, erwartet, so Krasberg :
Im Ekstase-Tanz geht es eben darum, dass man sich beim Tanzen Gott zuwendet, ohne Rücksicht auf gesellschaftlich angemessenes Verhalten.“



Die ESSENZ? Tanzen bis das Paradies kommt...

Was genau passiert nun eigentlich während des Trancetanzes?

Während des Tanzens verfließen die Grenzen von Leib und Seele“, fand der Musikethnologe Curt Sachs. „Der Leib wird von der Ekstase überwunden, wird zur Schale für übermenschliche Seelenkraft. Die Seele gewinnt, befreit von Leib, Glück und Gottesfreude“.

In diesem Zustand, im Zustand der Ekstase, sei der Mensch in der Lage, eine Brücke zum Jenseits zu schlagen, formuiert Sachs. So gesehen ist der Tanz eine Art Gottessuche.

Ähnlich bei Krasberg: Es scheint, schreibt sie, dass der Tanz - diese körperliche rhythmische Bewegung – ein Erleben des Menschseins außerhalb seiner leiblichen Hülle ermöglicht.
Der Trancetanz macht mich vergessen, dass ich einen materiellen, physischen Körper habe. Und so tauche „ich“ ins Glückselige.
Religionen nennen es dann jeder so wie er will: Paradies, Brahmann, Nirvana.



Trance? Ekstase? - Definitionschaos, wie immer

Durch Tanzen, durch körperliche Bewegung also, durchschreiten wir Menschen eine unsichtbare Pforte. Dann ist von einem veränderten Bewusstseinszustand die Rede. Dieser Zustand wird mal Trance, mal Ekstase genannt. Was nun was ist, und worin der Unterschied besteht, das weiß keiner so genau. Oft werden die Begriffe als Synonyme angewandt.
Brockenhaus schreibt hierzu:
'Ekstase' ist der Zustand einer religiösen Verzückung oder Entrückung. In diesem Zustand sei der Mensch nicht Herr über sein normales Bewusstsein, handle im Affekt, sei stark erregt.
Induziert werde die Ekstase (wenn er nicht spontan auftrete) durch Askese, Musik, Drogen - oder eben durch den Tanz.

Auch während der 'Trance' sei der Mensch in einer veränderten Bewusstseinslage. Ein Anzeichen der Trance ist ebenfalls ein Bewusstsein, das sich der Kontrolle durch den Betroffenen entzieht.
Der Mensch gerate in einen schlafähnlichen Zustand, verliere teilweise das Ich-Bewusstsein.

Es gibt Stimmen, die für eine scharfe Trennung der beiden Begriffe plädieren. Andere sind der Ansicht, dass beide Zustände ineinander überfließen, eine Trennung daher unmöglich sei. Beobachtungen von Tänzen und Tänzern lassen jedoch darauf schließen, dass der Tanzende über den Tanz zunächst in die Trance und danach in den Ekstase- Zustand gelangt.

Es scheint, dass regelmäßige, rhythmische Bewegungen zu monotoner Musik den Tanzenden in Trance versetzen. Gleichmäßige Bewegungen, Konzentration auf die physische und akustische Monotonie blenden alle anderen Reize aus – das ist die Trance. Nach einer Weile folgt der nächste Schritt - die Ekstase. So oder so – es ist ein Rhythmus, der den Körper zwingt, sich zu bewegen, und es ist Bewegung, die Pforten öffnet - zum Ursprung, zum Wissen. Es ist ein heiliger Rhythmus, der uns das Heilige eröffnet.



Der sakrale Tanz oder: Sakralität im Tanz

Göttertänze im alten Indien, ekstatische Tänze des Dionysos im antiken Griechenlands, die „Ekstase“-Tänze der Sufi-Derwische, die Besessenheitstänze der Gnawa-Anhänger – der Tanz ist ein Phänomen, das früher stets in religiösen Kulten auftauchte. Ist es nun Zufall oder steckt hinter dieser Verbindung Musik – Körper – Bewegung – Sakralität mehr dahinter?

Während der Musik nimmt der ganze Körper nach und nach Anteil am Rhythmus und gerät in Bewegung“, erklärte Curt Sachs. Gerade dies sei das Charakteristische am Trancetanz - die Stellung aller Körperteile in den Dienst des Taktes.

Dabei sind die Bewegungen des ekstatischen Trancetänzers oft alles andere als ästhetisch. Das sollen sie auch nicht sein, betonte Ulrike Krasberg.
Der Trancetanz diene nicht der ästhetischen Erbauung der Zuschauer. Im Gegenteil, er sei sogar abgewandt von den Zuschauern. Der Tanzende tanzt nicht für ein Publikum, sondern für sich selbst.
Gerade diese ganz persönlichen, spontan entstandenen Bewegungen und die Ungehemmtheit, welche die Trancetänzer an den Tag legen, berührt aber nicht nur die Tänzer selbst, sondern auch jene, die den Tänzern lediglich zuschauen. Sie fühlen sich auf eine ganz elementare - ja somatische!- Weise in das Geschehen miteinbezogen.



Was soll denn das Theater? Religiosiät und Kunst. Durch Körper Religiosität erfahren.

Eben diese magische Macht - nämlich durch körperlichen Einsatz bei sich und bei anderen Menschen Gefühle der Religiosität und Sakralität auszulösen - hat das moderne Theater wieder neu entdeckt. Im modernen Theater werden Formen religiöser und theatraler Kunst auf die Bühne gebracht. Meist auf schockierende Weise – ich sag nur: Performance...
Eben diese Schockwirkung, so Krasberg, lässt beim Zuschauer Sakralität erkennen/erfahren. Ein Pionier auf dem Gebiet ist Jerzy Grotowski. Seine Arbeit mit seinen Schauspielschülern bestand darin, dass sie lernen - durch physische Übungen - seelische Prozesse sichtbar zu machen. Grotowski geht bei diesem Arbeitsansatz auf den Ritus zurück, genauer, auf die Kraft des Ritus, die zugleich religiös und profan ist. Eben „sakral“.

Diese Sakralität ist nur durch den menschlichen Körper als Ganzem erfahrbar, in der Vereinigung von Geist und Seele.



Schamanen im zeitgenössischen Tanz

Mittlerweile gibt es auch Trancetanz-Kurse. für jeden interessierten Laien, in jeder größeren Stadt zu finden.

Mit Renate Schilling, einer Trancetanz-Anleiterin hatte ich das Vergnügen, ein Interview zu führen. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt sie Trancetanzseminare in Kombination mit Ritualen und Übungen zur Selbsterfahrung (Raum Mainz-Wiesbaden).

Trancetanz öffnet das Tor zu erweiterten, ganzheitlichen Bewusstseinszuständen“ erklärt sie.

Dabei bezieht sie sich insbesondere auf Gabrielle Roth, eine amerikanische Tänzerin und Begründerin der „The Wave“. Roth war übrigens diejenige, die als erste ekstatische (schamanische!) Tanzelemente in den modernen zeitgenössischen Tanz integrierte.
Ein Beispiel dafür, wie so ein Trancetanz aussehen kann, könnt ihr hier schauen. Und ich werde nicht müde zu betonen: Schauen ohne vorgefasste Meinungen dazu zu haben, hilft einem, ungemein, etwas zu lernen...






Im Tanz wohnt eine enorme heilige – und heilende - Macht inne

Durch körperlichen Einsatz werden also Gefühle von Heiligkeit erzeugt, Sakralität erlebt.
Dieses Wissen ist größtenteils verloren gegangen.

Daher sitzen die Menschen im Theater, schauen sich das Spektakel an, auch Tänze, rotzen Taschentücher voll und fragen sich womöglich „Nanu. Das war sooo schön. Aber warum habe ich nur geweint?...“
Oder sie zappeln stundenlang in Discotheken herum, gehen dann mit tauben Ohren heim und brüllen dem Freund/der Freundin „Boah war das n geiler Abend“ - ohne sich großartig Gedanken zu machen.

All jene, die sich vielleicht doch Gedanken machen und sich fragen, warum ist etwas so wie es ist, hier hoffe ich ein paar Erklärungsansätze aufgezeigt zu haben.



Zum Schluss was Persönliches

Zumindest bei mir ruft dieses Wissen leuchtende Augen hervor.
In unserer Gesellschaft dominiert stets der Geist über den Körper.
Wenn ich aber tanze, übernimmt der Körper das Kommando. Irgendwann ist der Zustand erreicht, dann tanze nicht ich - sondern ich werde getanzt. Und alles andere ist egal. Durch Bewegung im Takt der Musik schwingt der Körper mit, er wird zur Musik. Eine harmonische Verbindung von mir, und Allem um mich herum entsteht. Ich werde eins mit meiner Umwelt. Ich spüre einen Sinn (Lebenssinn?).

Ich frage sogar nicht - wo bin ich dann? Im Paradies? Im Nirvana? Wo höre ich auf, wo beginnt diese andere Existenz?


Ich glaube, es ist viel schlichter, ja gar unspektakulärer. Ich glaube, ich bin dann einfach im HIER und JETZT. Das Paradies – das ist der AUGENBLICK.


Und noch was: Im Tanz erinnert sich meine Seele an den glückseligen Zustand, der sich im Alltag leider viel zu selten sehen lässt. Das Schöne daran ist – es ist der Leib selbst, der dazu beiträgt, sich dieser Wahrheit zu erinnern. Mein Körper hat eine Erinnerung an seine sakrale Bedeutung. Und wenn ich mein Körper bin - dann bin ich eine Heilige. Eine Schande, das dies im Laufe unserer Kulturgeschichte verloren ging.




21 Februar 2014

björk, elfen, cool – könnt ihr mir folgen?


ich träume gern.
träume sind ja schäume und mehr kann man sich als berufseinsteigender freiberufler (und auch noch in den was-mit-medien-beruf, herrlich!) in unserer heutigen welt nicht leisten. dann wenigstens ein bad voller schäumender träume nehmen.

also, ich träume gern. und heute erzähle ich euch von meinem traum, irgendwann nach island zu gehen.

wann hat es damit angefangen, mit dieser akuten islandliebe?

ich bin auf spurensuche. und komme unweigerlich auf björk.

ich glaube sie war es. sie und ihre in bruchteilsekunden gänsehaut erzeugende stimme.

seit ich björk kenne, ihre sagenumwoben archaischen stärke ihrer stimme gekostet habe, und ihre videoclips erblickt, stehe ich unter ihrem bann.

aber: nicht ganz unschuldig an meiner passion für diese kleine insel ist auch die geschichte von erla stefánsdóttir. sie wurde, dank deutschen medien! - als elfenbeauftragte von island bekannt, nachdem sie (tatsächlich) vom bauamt der stadt reykjavík den auftrag bekommen hatte, eine karte anzufertigen, damit ja keine menschlichen autostraßen die wohnqualität der elfen beeinträchtigt.
was soll ich sagen. die wissen noch, dass himmel und erde noch ein „dazwischen“ haben.

und zuallerletzt: diese unglaublichen landstriche! die einem die schönheit unserer erde zeigen, und die wir stadtmenschen einfach schon vergessen haben.

aber zurück zur musik. hier kommt eine kurze liste meiner favorisierten isländischen sirenen:


björk ist für mich das personifizierte island. so wie ich mir island eben vorstelle.
sie ist ein musikalisches multitalent, experimentiert viel mit diversen instrumenten, melodien, klängen, der menschlichen stimme.
ihre stimme ist gewaltig, archaisch, ursprünglich, schön. isländisch eben.
darin und in den videoclips spiegelt sich die innigste liebe, die man zum land und zur natur haben kann.

ihr gesangsstil ist – das muss ich eigentlich keinem halbwegs gebildeten menschen erklären – sehr eigenwillig unverkennbar und abartig individuell. mit solcher gewalt ihre liebe zum land und landschaft hinauzubrüllen, das muss man einfach können.
grandios. ich habe gänsehaut.

die liebsten lieder von ihr:

all is full of love



half mir damals, mich an meinem liebeskummer zu laben.
gott, hab ich gänsehaut...


pagan poetry



wortlos glücklich. verfalle sofort in tanzmodus. will einen tanz kreieren. doch jedes mal ist dies ein anderer. eigentlich herrlich. aber un-unterrichtbar. einfach tanzen.

jóga




ebenfalls eine begnadete indipendent-musikerin.
unerhört: sie hat bis vor kurzem gar nichts von ihrem gesangstalent gewusst! tourte mit ihrer band seabear rund um die welt und klimperte auf instrumenten, statt selbst zu singen.
puh, bin ich froh, dass dies der vergangenheit angehört.
denn sonst müsste ich auf diese märchenwelt, die sich mir entspinnt, wenn sie zu singen beginnt, komplett, verschlossen bleiben.

pretty face


ebenfalls gänsehaut.  chapeau!



und schließlich die MAMA.
mari boine singt gehört zum indigenen volk der sami.
in ihrer musik vereinigt sie joik-gesang, jazz, folk und rock – das nennt man auch weltmusik.

in ihren texten geht es u.a. um vergangenheit ihres volkes, denn wie viele andere „wilde“ völker wurden auch die samen unterdrückt, ausgebeutet und ihre eigene kultur beinahe komplett ausgerottet (wikipedia: zwangsenmündigung, einweisung der kinder in staatliche kontrollierte internate).

diese themen besingt sie und betreibt auf diese weise kulturelle vergangenheitsbewältigung.

der autor rüdiger sünner sieht sie als vertreterin eines neuheidentums in der populären musik. sie reaktiviere die spirituelle welt der samen und setze deren schamanische gesangspraxis kreativ um.
und damit hat sie mich geangelt.
mit meiner faszination am schamanismus, das ich auch zum thema meiner abschlussarbeit machte.
bestes lied, um sich auf die schamanische reise vorzubereiten ist:

vuoi vuoi



das sind meine favoritinnen.
meine evergreens.
meine musen.

und irgendwann werde ich dorthin reisen.
und von ihnen lernen.

hey, was wollt ihr - immerhin haben sie die elfen noch nicht aus ihren hügeln vergrault.

05 Dezember 2013

Didgeridoo-DJ für den Weltfrieden - Xavier Rudd


Er ist Singersongwriter, Multi-Instrumentalist und Friedensaktivist in Einem: Der "Sexiest Vegetarian Singer" Xavier Rudd hat, obwohl er in seiner Heimat Australien und in Kanada ein bekannter Celebrity ist und große Bühnen gewohnt ist, dennoch an seine Fans in Deutschland gedacht und im Sommer in Frankfurt ein Konzert gegeben. Ich war in meiner Funktion als Stuz-Autorin unterwegs. Und das kam dann dabei heraus: 

"Didgeridoo-DJ für den Weltfrieden"

Die Themen Gerechtigkeit und Umweltschutz hat er sich ganz groß auf die Fahnen geschrieben: Xavier Rudd ist ein Friedenskämpfer. Nur ist seine Waffe die Musik. Aufgewachsen im südaustralischen Torquay, Victoria, entdeckt er mit 20 Jahren seine Faszination für Folk, Reggae, Rock und Weltmusik und beginnt seine musikalische Laufbahn. Insbesondere das Didgeridoo, das traditionelle Musikinstrument der indigenen Ureinwohner Australiens, hat es ihm angetan. Die Musik wird zu seinem Sprachrohr, durch welches der überzeugte Vegetarier und Friedensaktivist das ausspricht, was ihn bewegt: Gesellschaftliche und soziale Missstände, die er etwa bei den australischen Ureinwohnern erlebt und denen er sich sehr verbunden fühlt. Oder aber spirituelle Begebenheiten. Auch das Thema Freiheit spielt eine große Rolle. Seine Erfahrungen und Empfindungen spiegeln sich in recht pittoresken Songtiteln wie „Food in the Belly“, „Culture Bleeding“, „Land Rights“, oder „Spirit Bird“.

/q: xavierrudd.com/
Auch wenn er in seinen Liedern Messages transportiert, die zum Nachdenken anregen und nicht ungehört werden dürfen, weiß er diese musikalisch und poetisch wunderbar zu verpacken – und wohl auch deswegen hallen sie noch lange im Kopf nach. Dafür sorgt der Multi-Instrumentalist nicht nur mit seiner ruhigen melodischen Stimme, sondern durch sein fulminantes Zusammenspiel aus Didgeridoo, Gitarren, Stomp Box, Mundharmonika und vielen anderen indigenen Instrumenten.

Das Konzert

In der JugendKulturKirche sankt peter, wo der Globetrotter eines seiner zwei Deutschlandkonzerte gibt, wartet das Publikum schon gespannt auf seinen Auftritt. Die meisten kennen ihn von ihren Australienreisen. Und freuen sich, ihren "Star" wieder zu sehen. Offenbar versteht er, sich in die Herzen der Fans zu spielen.

Angenehm überraschend ist die „Vorband“: Yeshe ist ein musikalischer Nomade und ebenfalls jemand, der sich zu "exotischen" Instrumenten hingezogen fühlt. Vor über 30 Jahren verließ er seine deutsche Heimat, seitdem ist sein Zuhause "mal hier, mal da" - und überall, wohin er kommt, holt er sich musikalische Inspirationen in lokaler Musik und lokalen Instrumenten.  



Als Xavier Rudd auf die Bühne kommt – lässig in Jeans und T-Shirt, wilde Lockenhaare mit Haarband notdürftig gezähmt, verschmitzes Lächeln, und natürlich barfüßig (Markenzeichen!) - ist die Atmosphäre bereits aufgeladen. 

Und dann geht's los: Schon der fulminante Didgeridoo-Schlagzeug-Intro erfüllt den Raum mit einer Energie, fast unheimlich, die sich bei manchen Besuchern fast unmittelbar in einem ekstatischen Tanz manifestiert. Eine ganze Weile spielt Zeit keine Rolle. Mal ruhige, mal schnelle Songs wechseln sich harmonisch mit Instrumentalmusik ab. Und diese hat es in sich! Die Menschen schließen ihre Augen, tanzen - sind offenbar nicht da, entrückt. Es könnte auch Disco sein, mit Xavier als DJ. Manche entledigen sich ihrer Schuhe, sind barfüßig, wie der Sänger selbst. Ist klar, denn was soll die Energie in Schuhen? Sie muss fließen!

Beispiel gefälligst?



Das Danach

Und dann: ist es vorbei.
Xavier bedankt sich, verlässt tanzend die Bühne. Nicht jeder geht sofort nach Hause. Manche bleiben, um ein wenig weiter zu tanzen, andere suchen noch den Weg zurück in die Realität, finden das Konzert „intensiv“ und „magisch“, fühlen sich "energiegeladen". In der Tat – eine Form von Energie ist in dieser Zeit entstanden und ist spürbar im Raum zurück geblieben. Wo die wohl herkommt? Xavier weiß es: „Großartige Menschen kommen zu meinen Auftritten und sie bringen jene Energie mit, die mich jedes Mal durchdringt." Eine Win-Win-Situation.  

http://www.xavierrudd.com/


15 Februar 2013

Alles außer Mainstream: Karin Parks Album „Highwire Poetry“



Sie kommt aus Djura, einem kleinen 200-Seelendorf, das irgendwo in den dunklen Wäldern Schwedens liegt, beschließt mit 16 Jahren, auszuziehen und ihr Glück als Sängerin im Nachbarland Norwegen zu versuchen. Der Plan geht auf. Schon mit ihrem Debütalbum und der gleichnamigen Single („Superworldunknown“) wird sie 2003 als beste Newcomerin Norwegens ausgezeichnet.  
Die Popwelt ist aber nur der Anfang, ein Raupenstadium ihrer Musikerkarrier. Mit jedem weiteren Schritt, mit jedem neuen musikalischen Experiment probiert sie sich aus, erfindet sich neu. Der Look wird düsterer, darker – Kurzhaarschnitt, schwarz geschminkte Augen. Und das spiegelt sich auch in ihrem Sound. Von der ehemals süß und unschuldig dreinblickenden Pop-Sirene keine Spur.

In ihrem neuen Album „Highwire Poetry“ werden insbesondere die Freunde der eher alternativen - gerne mal auch gotischen - Musikszene, hellhörig. Das mittlerweile vierte Album der Sängerin ist ein Mix aus Electronica, Industrial, Dubstep und Synthie-Pop. Zu manchen Liedern lässt sich das Tanzbein sehr gut schwingen – etwa „Restless“, „Tension“, „Thousand Loaded Guns“. Bei anderen Songs wird schon mehr Tan-Kreativität verlangt. Eher möglich sind da vielleicht mentale Zeitreisen in die 80er- Jahre: zum Ausprobieren wären „Explosions“ oder „New Era“ empfehlenswert.

Bei all der Liebe für Instrumente und Synthesizer – auch für die ausdrucksstarke Stimme der Künstlerin ist ebenfalls viel Raum geblieben. Zu bewundern etwa in Liedern wie „Tiger Dreams“ oder „Bending Albert's Law“.  

Eines ist sicher – Karin Parks Lust aufs Experimentieren wird vielleicht ihr bisheriges Hör-Publikum verstören, gar abschrecken. Aber bei all der musikalischen Vielfalt, die sie in diesem Album an den Tag legt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis neue begeisterte Hörer Karin Park als ihre neue Tanz-Inspiration bezeichnen.






30 Januar 2013

addicted to the voice of...

michael schulte - diese stimme ... ich kann mir nicht helfen ...
ehemals kandidat von "the voice of germany" war er ja schon vor der show kein unbeschriebenes blatt papier - der deutsche singer-songwriter konnte dank youtube und myspace bereits auf eine riesige fangemeinde zurückblicken, die den 23-jährigen ob seiner cover-versionen zum klickmillionär kürte und ihn auch fleißig bei der casting-show "the voice of germany" unterstützte.
und ja, sogar rea garvey, der damalige the voice-juror, entdeckte diesen ungeschliffenen diamanten noch lange vor dessen auftritt bei den blind auditions.

mittlerweile ist ein jahr vergangen, "the voice" ging in die nächste runde  - und schulte blieb. er verglühte nicht zusammen mit milliarden von anderen semi-professionellen stars und sternchen, sondern geht auf tour. was für ein glück.

wer keine ahnung hat, von wem hier die rede ist, dem sei gesagt, schande über dich und deine nachkommenschaft. naja gut, vielleicht doch zu persönlich gefärbt. aber ich komm nicht umhin, mich warm anzuziehen, wenn ich ihn singen höre. wegen gänsehaut-gefahr.


ab februar startet seine solo acoustic - tour  2013 "grow old with me". am 10. märz darf man seiner stimme im frankfurter nachtleben lauschen. ich werde da sein.

                                                                         
Nothing Else Matters/Nirvana

                                                                             
The Last Unicorn/America


                                                                           
Set Fire To The Rain/Adele


die augen geschlossen,
lasse ich mich auf sie ein,
diese stimme...
die von einem menschen kommt 
und mich dennoch zweifeln lässt.
egal,
ich höre zu,
lasse mich führen, 
nein ...entführen
in eine welt
jenseits von
hier und jetzt.
es ist mir schier unerklärlich, unverständlich,
entzieht sich jeglicher logischer erklärung, was hier passiert.
doch es passiert.
   
da ist einfach nur - stimme gewordene perfektion.

27 November 2011

it's you, it's you...lana del rey



sie hat mich
...
erwischt. 
herz, seele 
jede. 
einzelne.
körperzelle.

alles schwingt mit, und summt
den herzschmerz 
in die kalte welt heraus

...