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11 März 2014

smartphone du bitch, du bist so ersetzbar!


kaum strecken sich die ersten t-shirt-verheißenden sonnenstrahlen aus ihrem winterschlaf heraus - und die gesamte mainzer menschheit spielt verrückt. sie klappen ihre laptops zu (verstauen aber ihre smartphone-bitches sorgfältig in der hosentasche), krabbeln aus ihren wohnhöhlen und strecken ihre gesichter der sonne entgegen. innerhalb eines augenblicks zu sonnenanbeterinnen mutiert. 

und wie glücklich sie alle aussehen! fast will man ausrufen "seht her, der mensch braucht gar nicht so viel zum glücklich sein. schönes wetter reicht."

auch ich, bekennende sonnenanbeterin (mit smartphone-bitch in der hosentasche. ach ja - schlimm sowas...), war die letzten tage eifrig unterwegs und speicherte so viel sonne, wie meine gestressten körperzellen nur aufnehmen konnten.

gestresst, weil das leben nun mal kein ponyhof und das kirschen-essen nicht mit jedermann eine gute option - oder so ähnlich.

fakt ist, dass sich alle meine aktivitäten - berufliche wie frezeitliche - in letzter zeit allzusehr auf einem sehr kleinen raum abspielten. ihr wisst schon... ja genau, hier. auf dem desktop. die einzige abwechslung, die sich stellte, war: lese ich oder schreibe ich? der ort blieb jedoch immer derselbe: interned. mittlerweile hat der rücken, diese krumme socke, eine windung mehr und rächt sich in regelmäßigen abständen, indem er hämisch knarzt...

aber diese sonnenstrahlen - sie haben auch mich wieder aus meiner verstaubten monotonen schreiblethargie herausgerissen. wunderbare sonne! 

sobald die ersten sonnenstrahlen mich erreichten, fühlte ich eine ungeheure lust auf - haltet euch fest - b e w e g u n g.
...

aber da bewegung an sich allzu schnell mit eckligem, anstrengenden und absolut unspaßigen sport, mit schwitzen und seitenstechen gleichgesetzt wird (mein innerer schweinehund hasst sport, und ist ganz und gar nicht begeistert, wenn man ihm seinen speckgürtel wegnimmt. übrigens ist meiner mit der smartphone-bitch liiert...) habe ich mich umgesehen, was sonst noch mit bewegung zu tun hat, aber im gegensatz zu sport einfach nur bock macht.
folgende aktivitäten eignen sich am besten dazu, dem schweinehund selbstbewusst in seine verrunzelte schnauze zu rufen "hau ab, du hund! ich mache keinen sport. ich flowerpowere."
einige habe ich schon ausprobiert, auf andere freue ich mich  wie ein schntzel, also... so n vegetarisches...oder so.. 


SLACKLINE

das erste mal, als ich sie sah, das holde seil, hing sie zwischen zwei bäumen, im park unweit eines kinderspielplatzes und adrette, athletische menschen balancierten, schritten und jumpten auf ihr herum.
prompt war es um mich geschehen! ich fiel in love. allerdings war ich zu schüchtern, um mit ihr anzubandeln. diesmal habe ich aber mehr mut. diesen sommer vollführe ich den seiltanz.
gut für: ganzkörperspannung, rücken(?), konzentration, euphorie am ende der line
risiko: knochenbrüche...
motivation:



JONGLIEREN

irgendwie hatte ich bisher in meinem leben allen meinen begegnungen mit jongleuren, mit dem jonglieren an sich, kaum bedeutung beigemessen. und irgendwie bin ich jetzt total fasziniert von diesen menschen, die bälle in die luft werfen - und sie gekonnt und künstlerisch drapiert auch alle wieder fangen. 
seit dem wochenende bin ich nun ebenfalls stolze besitzerin drei bunter jonglierbälle - und habe gar keine skrupel, diese zu benutzen. denn während sich einige weiterhin damit aufplustern, wie multitaskingfähig sie sind, habe ich beschlossen, diesem schizophrenen ich-kann-gleichzeitig eine-email-lesen-ein-buch-schreiben-und-nebenher-zwischen-work-und-life-balancieren-wahn eine abfuhr zu erteilen. du kannst mich mal! ich konzentriere mich von nun an immer öfters mal nur auf eine sache. 
und weil ich das schon vor langer zeit verlernt habe, ja, fange ich an, mich wieder daran zu erinnern.
gut für: konzentration, fingerfertigkeit  koordination
risiko:  man wird ausgelacht, besonders am anfang., wenn die bälle nicht dahin fliegen, wohin sie sollen. besonders vom eigenen nachwuchs. ich spreche aus erfahrung..

HULA HOOP

hier kann ich sogar eine ganz konkrete quelle nennen, die mich inspiriert hat: lisa pfleger. auf die gestossen bin ich durch ihren freund michael, mit dem ich via twitter vernetzt bin (#followerpower!:)). die beiden betreiben den blog "experimentselbstversorgt"- und leben entsprechend als selbstversorger. ich folgte einem seiner tweets - und dieser war verhängnisvoll. ich landete in einer anderen welt. in der welt der hula-hooping-fans. es ist eine welt innerhalb unserer! was ich alles allein in dieser woche erfahren habe, ist einen eigenen blogeintrag wert. 
auf einem video entdeckte ich lisa. ich sah ihren hoopdance.  und es passierte das, was oft beim zuschauen von tanzen passiert. ich fühlte mich berührt. angesprochen. und nun hat mich das hoop-fieber gepackt. der reifen ist bestellt. ich zähle die tage...
gut für: alles. fitness, ausdauer, koordination, ...
risiken: ??? 
motivation:



warum flowerpower?

schuld an dieser assoziation sind jene barfüßigen menschen, die ich einst zu meinen studienzeiten unweit meines geliebten ethno-instituts zu sehen und beobachten pflegte. es waren jene flower-power-menschen, die sich gerne im sommer in den nachmittagsstunden auf der wiese versammelten. sie trugen weite bunte baumwollhosen, die aus irgendeinem "fernen" land stammten, hatten oft dreadlocks oder bunte baumwollkopftücher. und sie jonglierten und hoop-tanzten. wir nannten sie die "hippies". es ist ein klischee. aber eins, das mir gefällt. 

damals hatte ich einfach nicht zu ende gedacht. hätte ich es getan, dann wäre herausgekommen, dass ich ebenfalls eine barfüßige, bunte baumwollhosen- und baumwollkopftuchtragende hippiebraut bin. 
das tue ich nun. ich folge also nur meinem ruf, der mich endlich erreicht hat. jonglierbälle, slackline, reifen sind eingepackt - und das smartphone, diese bitch, wird lernen, dass sie nicht mehr die nummer eins ist. 
und das alles nur wegen der sonne.




17 Februar 2014

über gott und die welt – und die sexuelle vielfalt darin

ich ärgere mich. 
goethe sagte mal: "was ich denke, sage ich und verbrenne meinen ärger in meinem atem."
goethe war ein schlauer mann, ich gebe ihm recht, und folge seinem rat.

ich möchte nochmals betonen, dass dies hier meine  persönliche meinung ist. roh und unzensiert. und auch emotional gefärbt. aber bevor ich platze, schmiere ich lieber das internet voll und kann dann beruhigt zum tagesgeschäft übergehen.


ausgangslage: neue unterrichtspläne für sexuelle vielfalt

ganz deutschland ist mal wieder empört. im schulunterricht soll sexuelle vielfalt gelehrt werden. die kinder sollen nun erfahren, was sie ohnehin schon dank der medien und sozialen netzwerke kennen: die menschen sind nicht nur heterosexuell. sondern auch homosexuell, bisexuell, transsexuell, intersexuell und transgender. sie werden nun erfahren, dass sich nicht zwingend nur männlein in weiblein verlieben, sondern dass von zeit zu zeit sich einfach menschlein in menschlein verlieben.
die liebe kennt plötzlich keine grenzen und schert sich nicht um unterscheidungen wie „mann“ und „frau“.

reaktionen auf die lehrpläne: nach dem motto „empört euch!“

die mehrheit regt sich auf, geht auf die barrikaden, schreibt petitionen.
die einen befürchten: ihre kinder werden homosexuell „gemacht“.
die anderen fürchten um den fortbestand der menschheit.
wenn nun die sexuelle vielfalt als „normal“ angesehen wird, und es massiv zum anstieg von gleichgeschlechtlichen und „unfruchtbaren“ paaren kommt, dann werden wir - oh mein gott – als menschheit aussterben!

traute zweisamkeit, in stein gemeißelt?

und generell: die mehrheit regt sich darüber auf, dass hier minderheiten ankommen und sich was erlauben. wie etwa ein recht darauf, ihr leben so zu leben, wie sie es für richtig empfinden. freiheit. ein leben ohne als „abnormalität“ am rande der gesellschaft „geduldet“ zu werden.

das problem: vergessen wird, dass „normal“-sein aushandlungssache ist

all jene protestler fallen einem großen mythos zum opfer: nämlich dem, dass das, was sie als „die normalität“ bezeichnen, universell gültigkeit hat.
nur weil ein großteil der beziehungen die mann-frau-konstellation ist, wird dies als die norm bezeichnet. und alles andere ist eine abweichung, ohne berechtigung auf gleichberechtigtes dasein.

jene, die unterschiedliche sexualle orientierung nicht akzeptieren wollen, argumentieren gerne auch mal mit der heiligen schrift und sagen, gott habe mann und frau geschaffen, auf dass diese sich vermehren. so stehe es in der bibel.

nur
vergessen sie
dass menschen auf der erde schon lange existierten
auch VOR der bibel.

im alten ägypten. im alten rom. in griechenland.

und dass schon damals dort gleichgeschlechtliche beziehungen gang und gäbe waren waren. man braucht nur die alten artefakte sich anzuschauen – auf vasen, tellern, urnen, hieroplyphen, mosaiken, statuen und skulpturen finden sich allemal menschen gleichen geschlechts in eindeutigen posen. also bitte, ich wage es wirklich zu bezweifeln: wenn solche beziehungen damals so skandalös gewesen wären, dann würden sie doch nicht solche alltagsgegenstände zieren, oder? sexuelle vielfalt – damals schien dies normaler zu sein als heute.
normalität ist aushandlungssache.

früher war es normal, sklaven zu halten.
heute würde man mich dafür ins gefängnis stecken. und ich würde wunderschöne shitstorms und hassbriefe mit morddrohungen bekommen.

angst vorm aussterben der eigenen art: weniger ist mehr

dann gibt es tatächlich menschen, die angst haben, dass sie als spezies aussterben?
bei diesem gedanken kann ich nicht mehr sachlich bleiben - sorry, da müsst ihr jetzt durch...

schauen wir uns doch mal an, was wir, die spezies mensch, der homo sapiens, die krone der schöpfung auf dieser uns von gott gegebenen erde treiben:

_wir zerstören unseren lebensraum durch ausbeutung von natürlichen ressourcen

>> wir haben keinen respekt vor der erde

_wir haben riesige technologien entwickelt, um tiere, die wir essen, möglichst effizient – und das heißt auch möglichst grausam – auszubeuten. (ich bin nicht komplett gegen tiere-essen, aber massentierhaltung gehört abgeschafft. für immer. fleischverzehr soll wieder die ausnahme werden. und nicht die regel.). wir quälen tiere für kosmetika!!!das muss man sich doch mal geben. für bunte farbe, die wir ins gesicht klatschen, um uns „schön“ und „attraktiv“ zu finden. also bitte – darauf könnten wir doch LOCKER verzichten!

>> wir haben keinen respekt vor anderen lebewesen

_wir führen kriege gegeneinander. wir morden und vergewaltigen. wir vergehen uns an kleinen kindern.

>> wir haben keinen respekt vor unseresgleichen

wenn ich mir dies alles anschaue, dann schäme ich mich dafür, zur spezies mensch dazuzugehören.
und angesichts dieser höchstleistungen von uns, höchstentwickelten spezies denke ich mir manchmal, wir könnten locker weniger sein. eine erneute sintflut wäre ein segen für unsere erde...

und ok - ich habe auch andere, „objektivere“ gedanken.
ich glaube nicht daran, dass wir als menschheit aussterben werden – unkraut vergeht bekanntlich nicht. klar, gleichgeschlechtliche paare können (oft) keine eigenen kinder gebären. aber sie können welche adoptieren. es gibt weiß gott wieviele kinder auf der welt, die ohne eltern aufwachsen. denen ist es egal, ob sie von einer frau und einem mann erzogen werden oder von zwei frauen oder zwei männern oder von jemandem, der sich weder noch fühlt. das wichtigste ist – sie haben menschen um sich, die sie lieben und die sich um sie kümmern. wenn sie zu hause einen „mangel“ an einem bestimmten geschlecht haben, dann „kompensieren“ sie diesen spätestens wenn sie in die kita, schule, oder in einen sportverein gehen. das wichtigste, was diese kinder brauchen, ist das gefühl, geliebt zu werden.
punkt.

...und nochmal zurück zu gott

und jene, die mir mit gott und der bibel kommen und sagen, gott habe es so gewollt, dass nur frau und mann sich zu paaren zusammenschließen dürfen. all denen sage ich nur eins: och komm, geh weg.

ich werde dies jetzt nicht groß aufreißen, denn dann würde ich die büchse der pandorra aufmachen und dazu habe ich jetzt schlichtweg keine lust.
dann müsste ich bei adam und eva ausholen – ach was, noch weit früher - durch die menschheitsgeschichte galoppieren und euch mal vor augen führen, was gott angeblich schon alles gewollt und gesagt und gemacht hatte. erstaunlicherweise änderte sich das je nach zeitepoche, den vorherrschenden denkparadigmata und den herrschenden menschenmassen …
was die menschen schon für unheil, tod und verderben gebracht haben, alles im namen von gott, darüber könnte ich stunden, tage, monatelang diskutieren und doch nicht auf den gemeinsamen konsens kommen.

belassen wir es einfach dabei. ein ganz wunder punkt, viel zu diskutieren, und hierzu zum jetzigen zeitpunkt von mir nur soviel: auch die bibel ist ein werk der menschen und darf nicht unabhängig von menschheitsgeschichte und der entstehungsregion betrachtet und interpretiert werden!

LIEBE ist grenzenlos. und geschlechtslos.

jeder, der schon mal geliebt hat, muss doch eigentlich wissen, dass ein leben ohne liebe kein leben ist. es ist nur bloßes existieren.

nehmen wir an, soweit hat die bibel nicht gelogen:
gott hat die erde und alles, was auf ihr herumkreucht und fleucht erschaffen.
und dann auch noch die menschen.
im christlichen glauben nennen wir ihn deswegen auch „papa“, und im vorchristlichen war es die „mama“ (was eigentlich logischer ist, aber naja...).

und nehmen wir mal an, ihr seid ebenfalls ein papa oder eine mama: liebt ihr euer kind denn nur dann, wenn es das tut, was ihr wollt???
und wie ist es mit dem freien willen?

eben derselbe gott hat uns nämlich einen gegeben. einen freien willen. für jeden. lest es nach. so steht es geschrieben. ein freier wille, auf dass wir es verwenden.

warum gibt man einem etwas und darf es nicht benutzen?

ihr merkt es doch selbst: sobald einer kommt und euch vorschreiben will, was ihr zu tun habt, dann rebelliert ihr. (ich bin genauso...)

meine vorstellung von gott ist eine solche: gott erschuf den menschen, gott gab ihm den freien willen – und gott verbietet nicht, diesen zu benutzen.

auch wen wir lieben, entscheiden wir selbst. SOLANGE dies auf GEGENSEITIGKEIT beruht! (also keine ausrede für pädophile oder sodomisten hier!)

solange zwei - oder mehr – erwachsene menschen sich einig sind, wen und wie sie lieben und (zusammen-)leben wollen, warum soll sich da ein außenstehender (kirche, staat, whatever) einmischen?

wenn nun einer hetero ist, oder homo, oder bi, oder inter oder generell alles und nichts von alldem, sondern einfach nur ein mensch, der lebt und liebt – dann ist es einfach so. und man braucht hierzu nicht seinen senf dazugeben. keiner wird gezwungen. du willst hetero sein? dann sei es. du willst dein kind davor schützen, dass es etwas über sexuelle vielfalt erfährt? dann musst du es in eine schall- und blickdichte kiste setzen und es drin lassen, bis es achtzehn ist. oder aber du gehst offen mit den tatsachen auf der welt um, du klärst es auf, du kannst auch gerne sagen, dass du es nicht gut findest. aber was du auf gar keinen fall machen kannst, machen solltest ist: dem kind verbieten, seine eigene meinung zu bilden.

es ist auch müßig, sich den kopf zu zerbrechen, warum die liebe so fällt wie sie fällt. es ist zufall, schicksal, genetische disposition, umwelteinflüsse, erziehung, göttliche fügung? who cares? es ist wie es ist.

und wenn die kinder in der schule sexuelle vielfalt lernen, dann nenne ich es aufklärung. und nicht beeinflussung oder bevormundung.

die welt ist halt nicht schwarz -weiß, obwohl das viele menschen gerne so sehen möchten.
aus diesem grund verstehe ich auch die aufregung.
es ist ja einfacher, wenn die welt schwarz weiß kategorisiert wird. hier frau, dort mann. hier ja. dort nein. so übersichtlich.
aber dass diese kategorisierung auf kosten von anderen menschen tun, die unter den vorherrschenden schwarz-weiß-rastern leiden, das wird gerne ausgeblendet.

viele menschen haben angst.
angst vor veränderungen.
weil menschen einfach träge sind.
sie sind bequem.
sie wollen, dass alles so bleibt wie es ist.

doch das gute ist: irgendwann werden sie zu träge sein, zu protestieren. sie werden sich langsam aber sicher daran gewöhnen.
und dann wird es irgendwann heißen: och wirklich? ihr hattet heute gelernt, was transsexuell bedeutet? ...aha, hmmmm, … gut gut, reichst du mir bitte die kartoffeln?


"liebe ist alles, alles was wir brauchen" (rosenstolz)

weitere gute artikel zum thema:


"homophob?muss nicht sein" von ulrich klocke.

und wenn es nun nicht vorrangig um sexuelle identitäten geht, sondern um partnerschaftsmodelle, fand ich im interview mit den beiden psychologen lisa fischbach und  holger lendt das gedankenspiel interessant, was passieren würde, wenn wir die LIEBE in den mittelpunkt stellen würden. und verwechselt nun bitte nicht liebe mit lust.

und weil es nur darum geht und das leben lebenswert macht: "liebe ist alles" von rosenstolz.




15 Februar 2013

Alles außer Mainstream: Karin Parks Album „Highwire Poetry“



Sie kommt aus Djura, einem kleinen 200-Seelendorf, das irgendwo in den dunklen Wäldern Schwedens liegt, beschließt mit 16 Jahren, auszuziehen und ihr Glück als Sängerin im Nachbarland Norwegen zu versuchen. Der Plan geht auf. Schon mit ihrem Debütalbum und der gleichnamigen Single („Superworldunknown“) wird sie 2003 als beste Newcomerin Norwegens ausgezeichnet.  
Die Popwelt ist aber nur der Anfang, ein Raupenstadium ihrer Musikerkarrier. Mit jedem weiteren Schritt, mit jedem neuen musikalischen Experiment probiert sie sich aus, erfindet sich neu. Der Look wird düsterer, darker – Kurzhaarschnitt, schwarz geschminkte Augen. Und das spiegelt sich auch in ihrem Sound. Von der ehemals süß und unschuldig dreinblickenden Pop-Sirene keine Spur.

In ihrem neuen Album „Highwire Poetry“ werden insbesondere die Freunde der eher alternativen - gerne mal auch gotischen - Musikszene, hellhörig. Das mittlerweile vierte Album der Sängerin ist ein Mix aus Electronica, Industrial, Dubstep und Synthie-Pop. Zu manchen Liedern lässt sich das Tanzbein sehr gut schwingen – etwa „Restless“, „Tension“, „Thousand Loaded Guns“. Bei anderen Songs wird schon mehr Tan-Kreativität verlangt. Eher möglich sind da vielleicht mentale Zeitreisen in die 80er- Jahre: zum Ausprobieren wären „Explosions“ oder „New Era“ empfehlenswert.

Bei all der Liebe für Instrumente und Synthesizer – auch für die ausdrucksstarke Stimme der Künstlerin ist ebenfalls viel Raum geblieben. Zu bewundern etwa in Liedern wie „Tiger Dreams“ oder „Bending Albert's Law“.  

Eines ist sicher – Karin Parks Lust aufs Experimentieren wird vielleicht ihr bisheriges Hör-Publikum verstören, gar abschrecken. Aber bei all der musikalischen Vielfalt, die sie in diesem Album an den Tag legt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis neue begeisterte Hörer Karin Park als ihre neue Tanz-Inspiration bezeichnen.






01 Juli 2011

...pUnk wOrlds in hairs..


undercuts sind derzeit super IN. wohin man schaut, überall läuft man gegen mädels mit halbrasierten köpfen. und die rede ist nicht von den punks! 
in der szene sind undercuts ja seit jahrzehnten unverzichtbar.

nein, ich rede von denjenigen, die sich nicht trauen, aufs "ganze" zu gehen und mit dem punkigen haarschnitt auch gleich deren lebensphilosophie zu übernehmen.

die gehen einen anderen weg. nämlich den des diesjährigen sommer-haar-trends. die moderne frau von heute rasiert den kopf einfach nur nicht ganz!

anfangs dachte ich, es sei das ergebnis einer unglücklichen friseurin und einer mutigen geschädigten.
dann mehrten sich die bilder und berichte in einschlägigen klatsch-und-tratsch-nachrichten.

mich verblüfft, fasziniert und entsetzt gleichzeitig, wie schnell sich manche trends durchsetzen. und dass die medien dazu enorm beitragen, das ist ja wohl nichts neues.

noch vor gar nicht allzu langer zeit saß ich vor dem schwarzen lord (tv) und schaute vergnügt zu, wie verzweifelte reporter mutige mädels auf der strasse suchten, die sich den neuen trend-haarschnitt verpassen lassen wollten. von freiwilligen war weit und breit keine spur. 

dabei wurde der haarschnitt auf den roten teppichen bereits zum hingucker stilisiert.

mutige damen unter anderem waren:


sophia thomalla


alice dellal

nachdem die promis es vorgemacht haben, begaben sich trendsetter und fashion-victims bereitwillig in friserusalons und ließen es geschehen.

das ergebnis: mittlerweile ist es eher eine rarität, mal auf unkahle köpfe zu treffen. 

wem's doch zu bunt - oder besser gesagt zu kurz geschoren ist - der kann sich auf eine weitaus unradikalere weise zur trendfrisur verhelfen: ich sag nur fake-undercuts!