17 Dezember 2013

ich. will. geschenke !!!



es ist doch immer wieder das gleiche: kurz vor heilig abend fangen die diskussionen an:



menschen diskutieren über sinn und unsinn von weihnachten, die ursprünge, samt dessen pervertierung von seiten der konsum-mogule. was ist weihnachten? und warum ist weihnachten? und warum schon wieder jetzt? ich schenke dieses jahr nix, hauptsache ist doch, dass wir zusammen feiern - oder??  


um dann doch in einer konsumrausch-orgie zu landen.



dann werden sie sentimental, graben irgendwo aus den tiefen ihres menschendaseins das gutmenschen-gen raus und finden alles schlimm: die kriege, die umweltzerstörung, die tierquälerei. 
du willst jetzt noch an geschenke-kaufen denken? ich will den weltfrieden bitte!  



ich gebe zu, ich bin genauso.

ich grüble ständig, schreibe böse artikel über unseren wahnhaften konsumrausch, finde die welt allgemein fies und ungerecht, den schizophrenen gehörlosen-dolmetscher bei der mandela-trauerfeier unter aller sau, verdrücke tränen, wenn mir videos von armen zerransten hunden vor die linse kommen, für die ich dann doch nicht spende, sie aber share und like.

und dann, wenns ganz schlimm wird, packe ich meine gutmenschen-seite aus und verschicke handgemalte weihnachtsbriefe von kleinen gehörlosen kindern in afrika an ihre paten. (das tue ich wirklich! schaut selbst: bei kidsofmaseno e.v.)


kidsofmaseno

aber um auf das thema schenken zurückzukommen:



die diskussion mit weihnachten und geschenken führe ich mit meinem clan schon seit jahren.

dass geschenke zu weihnachten nicht der sinn dieses festes sind - das weiß ich doch!

jesus würde prompt wieder wein zu fadem wasser werden lassen und lieber untertauchen als über wasser zu laufen, wenn er sehen würde, was wir fromme christenmenschen aus seinem geburtstag gemacht haben. konsum und völlerei. und keine ahnung davon, wer dieser typ am kreuz überhaupt ist.  


die idee des schenkens und beschenkt-werdens hingegen finde ich einfach nur toll. darauf will ich nicht verzichten!

mal ehrlich – wer freut sich denn nicht darüber, wenn er ein geschenk bekommt? alle die jetzt "ich!" gerufen haben - stellt euch in die ecke und schämt. denn ihr lügt!


also von mir aus muss es ja auch nicht an weihnachten sein – jedem steht frei, mich an jedem beliebigen tag im jahr mit geschenken zu überschütten. aber tut es denn jemand? nein! also dann bitte doch wenigstens an weihnachten...

geschenke zeigen ja nur - so meine bescheidene meinung und der gesunde menschenverstand eigentlich auch - dass mein gegenüber sich über mich gedanken gemacht hat, sich mit meiner person beschäftigt hat, damit was mir gefällt, was ich gerne mache, was mir gefallen würde (wenn nicht immer dann aber doch zumindest in der geschenk-aussuch-phase!).

das schmeichelt mir. und meinem ego.  


ich meinerseits tue dies gerne. und weihnachten hilft mir, mich zu fokussieren. die restlichen 364 tage bin ich einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt: mit meinem leben als hoch spezialisierte, engagierte hochschulabsolventin mit mies bezahlten jobs, noch schlechteren berufseinstiegschancen in die "was mit medien"-branche, da ich familie habe und somit schon automatisch für arbeitgeber "höchst unattraktiv" bin (du willst doch nicht mit kind als journalistin/autorin/pr-lerin arbeiten? das ist ein haifischbecken!!!)

daher: weihnachten ist wichtig. und geschenke für die liebsten aussuchen auch. mal an andere denken.

es ist do so: an diesem tag treffen wir uns alle auf einen haufen - wir, die wir sonst durch leben, studium, job(suche), lebenssinn in ganz deutschland, und manchmal auch darüber hinaus - verstreut sind. 

es ist einfach der einzige tag im jahr, an dem sich die ganze familie an einem tisch, um einen weihnachtsbaum, in einer sauna - und schlussendlich vor dem schwarzen lord (dem fernseher) herum versammelt, sich ein vegan-vegetarisch-halal-es weihnachtsessen oral einführt, sich die seele aus dem leib schwitzt und dazu kwass trinkt - und unterm weihnachtsbaum geschenke auspackt. 



mit dem schenken ist es ja so – es sind ja nicht nur die geschenke, die einem freude machen, sondern der akt des schenkens selbst. zumindest sollte es so sein.
zumindest ist es bei mir so.

warum das so ist, das habe ich mal bei neale donald walsh gelesen.
ich weiß: für viele hört es sich gruselig an, wenn man erfährt, er hat ein buch geschrieben, das "gespräche mit gott" heißt. oh nein, hier will mich jemand zu diesem gott bekehren, bloß weg hier. ich kann euch versichern: das will ich nicht! aber diese reaktion ist typisch, erging mir genauso. 
bis ich einfach beschlossen habe, das buch nicht so ernst zu nehmen, sprich so "christlich". 
ich sagte mir einfach, ich will wissen, was dadrin steht. und ich lese es einfach so, als wäre es ein roman.
und dann wurde ich - BÄM - erschlagen von so manch einem gedanken, den dieser alte mann darnieder schrieb.

dieser alte mann erzählt so vieles, wirkich vieles, was einfach nur genial ist - da richtig.  


er sagt zum beispiel:



„keiner kann geben, was er nicht schon hat“



und



„was ihr für einen anderen tut, das tut ihr für das selbst. und was ihr für euer selbst tut, das tut ihr für einen anderen“



wenn wir einen anderen beschenken, dann beschenken wir uns selbst. so betrachtet ist schenken eigentlich fast schon wieder ein egoistischer akt – und somit wieder typisch individualistisch und hedonistisch.   



da ich sowohl anhängerin des individualismus als auch des hedonismus bin, kann ich es kaum erwarten, meinen clan mit geschenken zu beschenken.  



der clou – sie müssen nicht immer materieller natur sein.



leuz, lasst und doch zusammen einen lustigen karaoke-abend machen. wer schenkt mir seine stimme und sein mitmach-engagement? eine karaoke-playlist? vielleicht irgendwas mit 90ern? wäre doch sowas von knorke.


oder zusammen was extravagantes kochen - mutti, dafür brauche ich aber dann deine küche ... sorry! ;) 











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