05 Dezember 2013

Didgeridoo-DJ für den Weltfrieden - Xavier Rudd


Er ist Singersongwriter, Multi-Instrumentalist und Friedensaktivist in Einem: Der "Sexiest Vegetarian Singer" Xavier Rudd hat, obwohl er in seiner Heimat Australien und in Kanada ein bekannter Celebrity ist und große Bühnen gewohnt ist, dennoch an seine Fans in Deutschland gedacht und im Sommer in Frankfurt ein Konzert gegeben. Ich war in meiner Funktion als Stuz-Autorin unterwegs. Und das kam dann dabei heraus: 

"Didgeridoo-DJ für den Weltfrieden"

Die Themen Gerechtigkeit und Umweltschutz hat er sich ganz groß auf die Fahnen geschrieben: Xavier Rudd ist ein Friedenskämpfer. Nur ist seine Waffe die Musik. Aufgewachsen im südaustralischen Torquay, Victoria, entdeckt er mit 20 Jahren seine Faszination für Folk, Reggae, Rock und Weltmusik und beginnt seine musikalische Laufbahn. Insbesondere das Didgeridoo, das traditionelle Musikinstrument der indigenen Ureinwohner Australiens, hat es ihm angetan. Die Musik wird zu seinem Sprachrohr, durch welches der überzeugte Vegetarier und Friedensaktivist das ausspricht, was ihn bewegt: Gesellschaftliche und soziale Missstände, die er etwa bei den australischen Ureinwohnern erlebt und denen er sich sehr verbunden fühlt. Oder aber spirituelle Begebenheiten. Auch das Thema Freiheit spielt eine große Rolle. Seine Erfahrungen und Empfindungen spiegeln sich in recht pittoresken Songtiteln wie „Food in the Belly“, „Culture Bleeding“, „Land Rights“, oder „Spirit Bird“.

/q: xavierrudd.com/
Auch wenn er in seinen Liedern Messages transportiert, die zum Nachdenken anregen und nicht ungehört werden dürfen, weiß er diese musikalisch und poetisch wunderbar zu verpacken – und wohl auch deswegen hallen sie noch lange im Kopf nach. Dafür sorgt der Multi-Instrumentalist nicht nur mit seiner ruhigen melodischen Stimme, sondern durch sein fulminantes Zusammenspiel aus Didgeridoo, Gitarren, Stomp Box, Mundharmonika und vielen anderen indigenen Instrumenten.

Das Konzert

In der JugendKulturKirche sankt peter, wo der Globetrotter eines seiner zwei Deutschlandkonzerte gibt, wartet das Publikum schon gespannt auf seinen Auftritt. Die meisten kennen ihn von ihren Australienreisen. Und freuen sich, ihren "Star" wieder zu sehen. Offenbar versteht er, sich in die Herzen der Fans zu spielen.

Angenehm überraschend ist die „Vorband“: Yeshe ist ein musikalischer Nomade und ebenfalls jemand, der sich zu "exotischen" Instrumenten hingezogen fühlt. Vor über 30 Jahren verließ er seine deutsche Heimat, seitdem ist sein Zuhause "mal hier, mal da" - und überall, wohin er kommt, holt er sich musikalische Inspirationen in lokaler Musik und lokalen Instrumenten.  



Als Xavier Rudd auf die Bühne kommt – lässig in Jeans und T-Shirt, wilde Lockenhaare mit Haarband notdürftig gezähmt, verschmitzes Lächeln, und natürlich barfüßig (Markenzeichen!) - ist die Atmosphäre bereits aufgeladen. 

Und dann geht's los: Schon der fulminante Didgeridoo-Schlagzeug-Intro erfüllt den Raum mit einer Energie, fast unheimlich, die sich bei manchen Besuchern fast unmittelbar in einem ekstatischen Tanz manifestiert. Eine ganze Weile spielt Zeit keine Rolle. Mal ruhige, mal schnelle Songs wechseln sich harmonisch mit Instrumentalmusik ab. Und diese hat es in sich! Die Menschen schließen ihre Augen, tanzen - sind offenbar nicht da, entrückt. Es könnte auch Disco sein, mit Xavier als DJ. Manche entledigen sich ihrer Schuhe, sind barfüßig, wie der Sänger selbst. Ist klar, denn was soll die Energie in Schuhen? Sie muss fließen!

Beispiel gefälligst?



Das Danach

Und dann: ist es vorbei.
Xavier bedankt sich, verlässt tanzend die Bühne. Nicht jeder geht sofort nach Hause. Manche bleiben, um ein wenig weiter zu tanzen, andere suchen noch den Weg zurück in die Realität, finden das Konzert „intensiv“ und „magisch“, fühlen sich "energiegeladen". In der Tat – eine Form von Energie ist in dieser Zeit entstanden und ist spürbar im Raum zurück geblieben. Wo die wohl herkommt? Xavier weiß es: „Großartige Menschen kommen zu meinen Auftritten und sie bringen jene Energie mit, die mich jedes Mal durchdringt." Eine Win-Win-Situation.  

http://www.xavierrudd.com/


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